Heucheldorf: Der 2. Juni 2016 soll ein erinnerungswürdiger Tag in der Geschichte der BRD (ugs. Bananen-Republik-Deutschland) werden, die Republik, die sich anders als ihre Vorgänger, noch nicht selbst in größerem Umfang an Völkermorden beteiligen konnte, meist nur indirekt, sucht ihren geschichtlichen Anschluß. Ein Grund mehr, sich diesem heiklen Thema im Bundestag schon einmal verbal anzunähern, um wenigstens künftig in der Welt wieder mehr zu solchen Themen beitragen zu können. Letzteres ganz besonders unter dem Gesichtspunkt auszubauender deutscher Beteiligungen an allen möglichen Kriegseinsätzen Friedensmissionen.
So debattierte flanierte dann auch der Bundestag in seiner 173. Sitzung recht ausgiebig und selbstgefällig zu diesem Thema umher. Weil es allerdings so entsetzlich blutig und unangenehm ist, war der Bundestag nur halb besetzt und auch die Kanzlerin fand für diese Abscheulichkeiten keine Zeit, zumal ihr Flüchtlings-Problem-Beseitiger, Freund Erdogan, ihr Prügel angeboten hatte, sofern sie sich ernsthaft mit dem Thema befassen wollte. Ergo musste sie sich derweil um die darbende Bauindustrie kümmern. So redete man stundenweise über die Helden und Antihelden der geschichtlichen Volksmördereien, gedachte der einen Seite und strafte die andere Lügen, was man hernach mit entsprechenden Beschlüssen zu untermauern gedachte.
So war man sich auch im unterbesetzten Bundestag relativ schnell handelseinig, daß der Genozid an den Indianern in Nordamerika völlig inakzeptabel sei. Auch wenn man sich über die damalige Rolle der deutschen Einwanderer dabei noch nicht gänzlich im Klaren sei, dürften selbstverständlich auch Deutsche hier ihren Teil der Invasoren-Verantwortung übernehmen. Die heutigen US-Amerikaner sehen das logischerweise ganz anders, bezeichnen hernach ihre damaligen Gastgeber als geizig, abweisend, ungebildet und unfreundlich, sodaß man sie ein wenig pädagogisieren mußte. In der überwiegenden Zahl dieser Fälle endete das meist tödlich für die Beschulten.
Die USA sind relativ ungehalten über jedwede Einmischung von außen zu diesem Thema. Selbst die Tatsache, daß Völkermord (Genozid) nicht verjährt, kann diese Helden nicht wirklich beeindrucken. Die Nichtverjährung für Genozid gilt nämlich erst seit 1948 (Völkerstrafrecht), davor gab es dafür keine Rechtsnormen, sodaß man es als den regulären Lauf der Geschichte akzeptieren darf. Insoweit ist auch die heutige Sitzung des Bundestages und die Beschlussfassung bzw. Anerkennung dieses Völkermordes nicht von sonderlicher Bedeutung. Es ist gewöhnliche Augenwischerei, Eigenkosmetik der politischen Kaste, mit der sie wieder Herz für die Deppen demonstrieren möchte, bevor sie bei nächstbester Gelegenheit die Armeen wieder aufeinander hetzen … um auch das Jahrzehnte später erneut unter Tränen zu bedauern.
Deshalb mag man auch nicht recht an einen Zufall glauben, wenn sich ein weiterer Tagesordnungspunkt dieser Sitzung des Bundestages mit der “Regulierung des Prostitutionsgewerbes” befasste. Vornehmlich soll es dabei um den Schutz der in der Prostitution tätigen Personen gehen. Kenner der Materie behaupten, daß die Bundestagsabgeordneten sich mal wieder so eine Art Selbstschutz-Gesetz zusammengebastelt haben. Schließlich prostituieren sie sich im Nebenerwerb fortwährend auf der transatlantischen Brücke, als auch in den unzähligen Lobbys, in denen sie mit halb heruntergelassener Hose, in anzüglicher Pose herumspazieren.
Deshalb war die Anerkennung des Genozids an den nordamerikanischen Indianer durch den Bundestag natürlich ein ziemlich übler Scherz … die Armenier und nicht die Ur-Amerikaner waren es, um die es dabei ging, aber wen interessiert das heute wirklich? Wer würde sich angesichts der zuvor erwähnten Prostitutionssituation der Politik gegenüber Onkel Sam so undankbar erweisen? Richtig … Niemand! Abgesehen davon gibt es ein stilles Übereinkommen dahingehend, daß überall wo die USA heute
missionarisch militärisch ganze Völker ausrotten, man dies weder Völkermord noch Genozid nennen darf. Das sind ganz böse Worte, die man nur für ganz böse Menschen verwenden darf, wie beispielsweise Saddam Hussein, Muammar al-Gaddafi, Baschar al-Assad oder dieses kleine Schweinchen namens Kim Jong-un. Zumeist handelt es sich bei US-Handlungen um “humanitäre Missionen“, bei denen man bemüht ist Frieden, Freiheit und Demokratie zuweilen auch mit Sprengstoff zu vermitteln.
Bei derselben Gelegenheit genießen insbesondere die Rohstoffe der betroffenen Region den besonderen Schutz der USA. Im Zweifel ist man sogar bereit diese Werte noch etwas höher aufzuhängen, sie sogar vor lokal marodierenden Freiheiten, Demokratien, Menschenrechten und sinnlosem Friedensgelaber zu beschützen. Anders als bei den dort lebenden Menschen, handelt es sich hier tatsächlich um nicht nachwachsende, also unwiederbringliche Rohstoffe. Letzteres wird gerne als Totschlagargument dafür genommen, dass Genozid gar nicht so schlimm ist, weil die Menschen ohnehin alle wieder nachwachsen. Und wenn man denen dann auch noch ein verbessertes Umfeld, also ein geschütztes Refugium unter signifikant verbesserten sozialen Bedingungen zur Verfügung stellt, zum Beispiel in Europa, geht das alles noch viel schneller. Die eine Bevölkerung durch die nächste zu ersetzen ist schlussendlich kein Genozid sondern harter Wettbewerb … das sogenannte “Survival of the Fittest“. Das erst bringt die nötigte Bewegung in die Sache, die die Menschen vor überflüssigem Nachdenken bewahrt.
Quelle : http://qpress.de/2016/06/02/bundestag-anerkennt-genozid-den-indianern/