Schlagwort-Archive: Kräuterkosmetik

Kräuterkosmetik – sanfte und natürliche Körperpflege

Kräuterkosmetik

die Nutzung der heilenden und pflegenden Eigenschaften von Pflanzen für die Körperpflege, ist dem Menschen bereits seit Jahrtausenden bekannt. Daher ist Kräuterkosmetik eine sanfte und natürliche Körperpflege mit langer Tradition. Auch unsere Großmütter und deren Vorfahren nutzten die Kräuterkosmetik und machten sich damit “schön”. Die dafür nötigen Zutaten fanden sich in Garten und Küche. Heute werden vorwiegend industrielle “Schönheitsmittel” in Form von Cremes und anderen Produkten verwendet. Jedoch kann jeder für sich selbst die heilende und pflegende Wirkung einer sanften und natürlichen Kräuterkosmetik, beispielsweise aus Gesichtsmasken, Gesichtspackungen und Gesichtsdampfbädern oder Kräuterbädern, wieder neu entdecken. Die nötigen Zutaten für diese Kräuterkosmetik lassen sich immer noch leicht und einfach beschaffen.

In der Kräuterkosmetik können für kosmetische Gesichtsmasken und Gesichtspackungen beispielsweise folgende Heil- und Gewürzkräuter verwendet werden

Rosmarin – für milde Haut mit schwachem Blutkreislauf;
Fenchel – für trockene Haut und beginnende Faltenbildung;
Salbei – unter Zugabe einiger Tropfen Zitronensaft, für großporige, fettige Haut;
Blaubeeren – zusammenziehende Wirkung bei fettiger, großporiger Haut;
Thymian – desinfizierende Wirkung bei Hautentzündungen;
Möhren – wirken beruhigend sowohl auf fettige als auch auf trockene Haut;
Petersilie – wirkt beruhigend auf entzündete, fettige Gesichtshaut;
Gurken –für fettige, glänzende, großporige Haut;
Tomaten – für trockene, welke, faltige Haut;
Apfelsinen und Zitronen – erfrischende und zusammenziehende Wirkung, besonders bei trockener Haut;
Pfefferminze – erfrischende und beruhigende Wirkung;
Salat und Spinat – für fettige Haut.

Die Bereitung der Gesichtsmasken und Gesichtspackungen

1 Eigelb (das Eiweiß hat trocknende Wirkung, deshalb nur für fette Haut verwenden) mit den erwähnten kleingeschnittenen Pflanzen, etwas Kinderpuder und Kinderöl vermischen. Mit einem feinen Flachpinsel auf die gründlich gereinigte Gesichtshaut und den Hals streichen, nur die Augenpartien und der Mund bleiben frei. Solange die Maske trocknet, sollte man sich hinlegen und einmal ganz abschalten. Nach 15 bis 20 Minuten die Maske mit warmen Wasser oder lauwarmer Milch vorsichtig abwaschen (nicht zerren!) und Gesicht und Hals mit kaltem Wasser abspülen.

In der Kräuterkosmetik können beispielsweise folgende Heil- und Gewürzkräuter im Gesichtsdampfbad kosmetische Wirkung erreichen

Fenchel – ausgezeichnet gegen Falten und Runzeln, glättet die Haut;
Thymian – desinfiziert bei Hautentzündungen;
Pfefferminze – erfrischt und regt die Haut an;
Rosmarin – verbessert den Blutkreislauf der Haut;
Salbei – hat zusammenziehende und entzündungsvorbeugende Wirkung.

Die Bereitung des Gesichtsdampfbades

8 bis 10 EL frische oder 4 bis 5 EL getrocknete Pflanzen bzw. Pflanzenmischung in einer kleinen Schüssel mit 1 l kochendem Wasser übergießen. Gesicht und Hals waschen und danach über die Schüssel beugen. Kopf, Schultern und die Schüssel zusammen mit einem großen Badetuch bedecken, so dass der Dampf nicht entweichen kann.

Gesichtsdampfbäder sollen nicht länger als 5 bis 10 Minuten dauern. In dieser Zeit wird auf der Haut die gewünschte Wirkung ausgelöst. Sollten Kopfschmerzen auftreten, dann das Dampfbad eher abbrechen. Nach dem Dampfbad Gesicht, Hals und Schultern zunächst mit lauwarmem Wasser oder Milch, danach mit kaltem Wasser abwaschen. Bei trockener Haut ist ein derartiges Dampfbad nicht zu empfehlen.

Kosmetische Kräuterbäder aus Heil- und Gewürzkräutern

In der Kräuterkosmetik können für kosmetische Kräuterbäder beispielsweise folgende Heil- und Gewürzkräuter verwendet werden

Pfefferminze: Beruhigungs- und Erfrischungsmittel, wirkt hautreinigend;
Thymian: Reinigt die Poren und desinfiziert;
Liebstöckel: Desodoriert und wirkt hautreinigend;
Petersilie: Erfrischt und verbessert die Gesichts- und Hautfarbe;
Rosmarin: Beruhigt die Hautnerven;
Salbei: Desinfiziert.

Bereitung von Kräuterbädern

Wassertemperatur 36 °C bis 37 °C, Badedauer 10 bis 15 Minuten. Seien Sie bei heißen Bädern jedoch vorsichtig, da sie zu einer erhöhten Kreislaufbelastung führen.

Dazu füllen Sie kleingeschnittene frische oder getrocknete Pflanzen (eine oder mehrere Sorten) in ein Tüllsäckchen und lassen es bis zur Beendigung des Bades im Badewasser hängen.

oder

Übergießen Sie 1 Handvoll frische oder 1/2 Handvoll getrocknete Pflanzen mit 1 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss aufkochen, noch einige Minuten unter kleiner Hitze köcheln, dann 15 bis 20 Minuten ziehen und gießen den durchgesiebten Sud in das Badewasser. Die verbliebenen Pflanzenteile können Sie zusätzlich in einem Mullbeutel in das Badewasser hängen.

Zu den aufgezählten Pflanzen können auch Fenchel, Lavendel und eventuell auch noch Kamille in einer Mischung dem Badewasser beigegeben werden. Sie haben allgemein eine erfrischende Wirkung. Außerdem verleihen Kräuterbäder der Haut und dem Badezimmer einen angenehmen Duft.

Ein Kräuterbad mit beruhigender Wirkung

Vermischen Sie je 50 g Rosmarin, Pfefferminze, Thymian und Kamillenblüten, geben sie in ein Tüllsäckchen und lassen es bis zur Beendigung des Bades im Badewasser hängen.

oder

Übergießen Sie je 50 g Rosmarin, Pfefferminze, Thymian und Kamillenblüten mit 1 l kochendem Wasser, lassen den Aufguss aufkochen, noch einige Minuten unter kleiner Hitze köcheln, dann 15 bis 20 Minuten ziehen und gießen den durchgesiebten Sud in das Badewasser. Die verbliebenen Pflanzenteile können Sie zusätzlich in einem Mullbeutel in das Badewasser hängen.

In der Kräuterkosmetik können für kosmetische Gesichtswasser oder Gesichtsumschläge beispielsweise folgende Heil- und Gewürzkräuter in Aufgüssen verwendet werden

Wer ohne Mühe und Zeitverlust etwas für seine Haut tun möchte, dem können Gesichtswasser oder Gesichtsumschläge unter Nutzung von Aufgüssen nützlich sein.

Die Wirkung einiger Aufgüsse:

Rosmarin: Entfaltet im Wasser bei der Kopfwäsche haarwuchsfördernde Wirkung;
Thymian: Eignet sich besonders zum Baden, schweißiger, feuchter Hände;
Fenchel: Wirkt heilend in Umschlägen bei Entzündungen des Augenlids;
Salbei: Mund- und Rachenspülmittel.

Reiben Sie 1-mal wöchentlich die gereinigte Haut mit einem im warmen Pflanzenaufguss angefeuchteten Wattepad mehrmals ab

oder

legen Sie getränkte Wattelage für einige Minuten auf das Gesicht auf. Wenn dieser “Umschlag” ausgekühlt ist, erneuern Sie ihn ein- bis zweimal.

Gleichzeitig wird durch diese Kosmetik die Haut mit Feuchtigkeit angereichert. Danach die Haut mit einer Gesichtsmilch reinigen oder mit warmem Wasser abwaschen und eine Gesichtscreme auftragen.

 

Quelle : http://russische-volksmedizin.info/sanfte-und-natuerliche-kraeuterkosmetik/

 

Gruß an die wahren, natürlichen Schönheiten des Lebens – unseren Körper und seine Seele
Kräutermume

Heilsame Sonnen am Wegesrand – der Huflattich

„Filius ante patrem“ (Sohn vor dem Vater) wurde diese Pflanze im Mittelalter genannt und deutet auf deren Besonderheit hin, dass zuallererst die Blüten aus dem Boden schießen, bevor sich dann langsam die Blätter entwickeln.

An vielen Orten können wir im Frühjahr zum Teil flächendeckend diese gelben sonnenähnlichen Blüten entdecken, die ihre Köpfe an einem schuppenartigem Stengel emporstrecken und das Sonnenhalbjahr einläuten. Später finden wir an diesen Stellen statt dessen die hufeisenförmigen Blätter, die markanterweise von einem weißlichen Haarfilz bedeckt sind und große Ausmaße annehmen können.

Der botanische Name Tussilago farfare verrät uns die Heilwirkung des Huflattichs: Tussilago bedeutet „den Husten vertreiben“ – farfare heißt „Mehl“ und meint damit den Haarfilz. So wird dieses Heilkraut schon seit Jahrhunderten zur Linderung und Heilung von Atemwegserkrankungen eingesetzt. In wissenschaftlichen Studien wurde bestätigt, dass die Schleimstoffe des Huflattichs einen reizlindernden Film auf der Atemwegsschleimhaut bilden und aus diesem Grund den Hustenreiz lindern. Außerdem entspannt ein Huflattichtee die Lungen, erleichtert das Abhusten und das Ausscheiden harten Schleims und stärkt die Muskulatur unserer Bronchien. Ähnlich, aber etwas schwächer wirkt ein Huflattichhonig (s.u.).

Bei Raucherhusten empfiehlt es sich, statt Tabak ab und zu getrocknete Huflattichblätter zu rauchen oder diese unter den Tabak zu mischen. Das stillt den Husten und tut Brust und Lunge gut, denn Tabak ist warm und trocken und entzieht der Lunge ihre natürliche Feuchtigkeit, während der Huflattich sie wieder befeuchtet und reizmildernd wirkt. Zusätzlich als Tee getrunken hilft Huflattich, Teer, Staubteilchen und andere Schadstoffe aus der Lunge auszustoßen und reduziert damit die Auswirkungen vom Tabakrauch oder schlechter Luft.

Der Huflattich ist eine bewährte Pflanze in der Kräuterkosmetik. Durch seinen hohen Schwefelgehalt wirkt er antiseptisch und klärend auf die Haut und vermindert bei fettiger Haut und leicht fettenden Haaren die übermäßige Talgdrüsenproduktion.

Aber Achtung:
Huflattich enthält unterschiedliche Konzentrationen der für die Leber giftigen Pyrrolizidin-Alkaloide. Da Blüten und Stängel des Huflattichs größere Mengen enthalten, wird heutzutage empfohlen, nur noch Huflattichblätter zu sammeln. Auf jeden Fall sollte eine Kur mit Huflattichtee aus diesem Grund auf 4 – 6 Wochen im Jahr beschränkt bleiben und während Schwangerschaft und Stillzeit vorsichtshalber vermieden werden. Kleine Mengen der Blüten und Stiele sind durchaus vertretbar, außer in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Doch auch der bloße Anblick der Blüte hat seine Wirkung:
Als Lichtblume öffnet sie unseren Geist für die Frühlingssonne und so sollten wir in diesen Tagen dieses Pflänzlein besonders aufmerksam betrachten.

 

Heilrezepte mit Huflattich

 

Huflattichtee

2 TL frische (oder 1 TL getrocknete) Huflattichblätter mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Bei Bedarf drei Tassen am Tag trinken, aber die Kur spätestens nach 4 – 6 Wochen beenden.

Hustenhonig

In ein Marmeladenglas wir eine ca. 4 cm hohe Schicht frischer Huflattichblüten gefüllt, fest zusammen gedrückt und mit flüssigem Honig übergossen, so dass die Blüten gut abgedeckt sind. Anschließend können weitere Huflattich- oder andere Hustenblüten der Jahrezeit entsprechend darüber gegeben werden (Veilchen, Königskerzen …). Wenn die letzten Pflanzeneinlagen noch zwei Wochen an einem warmen Ort im Honig gezogen haben, die Blüten durch ein grobmaschiges Sieb abseihen. Bei Husten teelöffelweise einnehmen.

Huflattich-Haarspülung

Aus drei TL Huflattichblüten und einer Tasse kochend heißem Wasser einen Tee herstellen, mind. 10 Minuten ziehen lassen oder bis der Tee abgekühlt ist und abseihen. Nach der Haarwäsche den abgekühlten Tee in die Kopfhaut einmassieren und nicht mehr ausspülen.

Bewährt sich bei Haarausfall und fettigem Haar aufgrund des Schwefelgehaltes und gegen Schuppen aufgrund der milden Schleimstoffe.

Gefunden bei : http://www.heilpflanzenkurse.de/node/276

Quelle:
Erschienen: 1. März 2011,  Stadtteilzeitung Rieselfeld

 

Gruß an die Praktiker !
Kräutermume