Liebe Leserin, lieber Leser,
wahrscheinlich kennen Sie Koriander am ehesten als Gewürz von eingelegten Gewürz- oder Senfgurken. Die Früchte beziehungsweise Samen des Doldenblütengewäches sind etwas größer als Senf- und etwas kleiner als Pfefferkörner. Sie verleihen Marinaden, aber beispielsweise auch Brot und Gebäck, Currys und Pasteten einen harmonischen, angenehm mild-würzigen Geschmack. Koriander ist Bestandteil aller Currymischungen und wird Arzneien zur Geschmacksverbesserung zugesetzt. Anis, Fenchel, Kümmel und Kreuzkümmel sind enge Verwandte des Korianders, denn sie gehören ebenfalls zur Familie der Doldenblütengewächse. Sein Duft erinnert ein wenig an den von Maiglöckchen.
Auch das Kraut wird gegessen, es schmeckt allerdings ganz anders und ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Korianderkraut, das in der Trendküche derzeit sehr in Mode ist, hat einen ausgeprägt seifigen Geschmack. Im Orient wird es wie Petersilie verwendet und auf fast alle Gerichte gestreut. Das ist nicht jedermanns Sache.
In der Volksmedizin wird der Koriander gegen nervöse Darmbeschwerden, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt. Darüber hinaus soll er den Appetit fördern. Koriander macht als Gewürz alle Speisen bekömmlicher und wird auch von Kindern und Senioren besonders gut vertragen. Er wirkt antibiotisch, entgiftend, stärkt und kräftigt nach schweren Krankheiten in der Zeit der Rekonvaleszenz. Koriander mildert Stress und Schlaflosigkeit. Sein ätherisches Öl wirkt schmerzstillend und wärmend. Es gilt als hervorragendes Massageöl bei Nerven- und rheumatischen Schmerzen. Manche Naturheilkundler gehen davon aus, dass sich das Korianderkraut zur Ausleitung von Schwermetallen aus dem Körper eignet.
Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen sind nicht bekannt. Doch kann Korianderkraut die Aktivität der Gebärmutter steigern, weswegen Schwangeren von dem Genuss abgeraten wird.
Das ätherische Öl wirkt:
• magenstärkend
• verdauungsfördernd
• schmerzstillend
• krampflösend
• seelisch stabilisierend
• angstlösend
• mild euphorisierend
• aphrodisierend
Probieren Sie auch einmal, vor dem Überbrühen eine Prise Koriander an Ihren Espresso oder Kaffee zu geben. Das schmeckt hervorragend.
Koriander löst Krämpfe
Zerstößeln Sie 2 bis 3 Teelöffel Koriandersamen in einem Mörser und mischen das Pulver mit 1 l Rotwein. Diese Mischung lassen Sie 1 Woche im Kühlschrank ziehen, bevor Sie sie abseihen. Genießen Sie den Trank gläschenweise bei Zimmertemperatur. Wenn Sie nicht gerne Alkohol trinken, Alkoholprobleme haben oder zu Kopfschmerzen neigen, können Sie auch 2 getrocknete Korianderfrüchte (in denen die Samen stecken) zerquetschen und mit 1 Tasse siedendem Wasser übergießen. Nach 10 bis 15 Minuten durch ein Sieb gießen. Mehrmals täglich eine Tasse frischen Koriandertee trinken. Das hilft gegen Blähungen, Darmkoliken und Reizmagen.
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Dieser „Koriander-Kinderlikör“ fördert Ihren Appetit
Dieses Getränk wirkt günstig auf die Verdauung und schmeckt jung und alt:
Sie benötigen je 1 TL Koriander, Kardamom und Ingwer, 10 g Kümmel, 10 Sternanis, 15 g getrocknete Löwenzahnblüten, etwas Melisse, 100 g Honig und 1 Liter Apfelsaft.
Kochen Sie die Kräuter und Gewürze mit dem Honig und dem Apfelsaft zusammen auf und lassen Sie das Gemisch abkühlen, dann nochmals aufkochen und abkühlen lassen. Nun seihen Sie das Getränk ab und füllen es in dunkle sterilisierte Flaschen ab, fest verschließen und im Kühlschrank aufbewahren. Nehmen Sie eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten ein Likörglas davon zu sich.
Honig erst beim Abkühlen beitun, sonst werden die wichtigen Inhaltsstoffe zerstört!!!
Gruß an die Wissenden !
Kräutermume
Autor : Sylvia Schneider , FID-Verlag, Abteilung Hausmittel