
[Tiroler Krone berichtet] Berufsdetektiv entdeckte im Auftrag der FPÖ geheimnisvolle grüne Markierungen im Brennergebiet ▶ Sie könnten von Schleppern eingerichtete Fluchtroute sein
Die Tiroler Polizei ist für einen möglichen (und erwarteten) Flüchtlingsstrom durch das aufwändige Grenzkontrollmanagement am Brenner gerüstet: Das ergab kürzlich ein mehrstündiger Lokalaugenschein – die „Krone“ berichtete. Aber: Man kann nicht vorsichtig und aufmerksam genug sein. Jetzt wurden im Brennergebiet auf Tiroler Seite grün fluoreszierende Pfeilzeichen entdeckt. Geheime Wegweiser für illegale Flüchtlinge?
Diese geheimnisvollen Markierungen auf Bäumen, Verkehrsleitschienen usw. weisen auf illegale Einreise von Migranten hin. Das unscheinbare „Roadbook“ einer Flüchtlingsroute – und keine Markierungen für einen Orientierungslauf.
Die Detektei Kovacs hat im Auftrag von FP-Landesparteiobmann Markus Abwerzger im Juli fast drei Wochen lang in unregelmäßigen Abständen den Grenzübergang am Brenner beobachtet – und auch Ermittlungen in den umliegenden Gemeinden durchgeführt. Alfred Kovacs erläutert in seinem ausführlichen und mit zahlreichen Fotos dokumentierten Bericht das Ergebnis. Erfreulich: Die Polizeipräsenz ist auf beiden Seiten des Brenners sehr stark (bis zu 30 österreichische und italienische Polizeibeamte am Bahnhof Brenner), immer wieder Kontrollen auf den Bundesstraßen mit stark präventiver Wirkung allein durch die Präsenz. Nichts zu kritisieren gibt es auch an den Kontrollen in den Zügen. Beamte steigen am Bahnhof Brenner in die Waggons, kontrollieren – und für Illegale ist die Reise in Steinach beendet.
Kaum sichtbare Kontrollen gab‘s im Beobachtungszeitraum aber auf der Autobahn. Das führt dazu, daß Gruppen zu Fuß über die Bahngleise oder die grüne Grenze kommen und dann auf der Autobahn Richtung Innsbruck wandern.
Route durch den Wald und über Wanderwege
Der erfahrene Berufsdetektiv Kovacs nahm den Bereich rund um die Autobahnauffahrt genau unter die Lupe und entdeckte zahlreiche Pfeilmarkierungen. „Offenbar eine von Schleppern eingerichtete Flüchtlingsroute“, sagt er. Markierungen (auf Bäumen, Hydranten usw.) konnte er bis zum Steinacher Ortsteil Mauern verfolgen, wobei Ortskerne und die Bundesstraße so weit wie möglich umgangen werden. Die Route führt zum Teil durch Wald und über Wanderwege.
Kovacs‘ Resümee: „Ich konnte in Erfahrung bringen, daß es nahezu täglich zu illegalen Grenzübertrittsversuchen kommt. Bei einigen blieb es beim Versuch, zumal die Streifentätigkeit der Polizei relativ engmaschig ist.“
FP-Chef Abwerzger lobt die sehr gute Überwachung der Bundesstraße, „sowohl auf Südtiroler wie auch Tiroler Seite“. Seine politische Forderung: „Sichtkontrollen an der Mautstelle Sterzing, wo der Verkehr eh steht oder nur langsam durch rollt.“ Das wird aber von den italienischen Behörden abgelehnt. Und eine Kontrolle an der Mautstelle Schönberg bringt auch nichts – sie ist (gesetzlich) zu weit vom unmittelbaren Grenzgebiet entfernt.