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Heilsame Sonnen am Wegesrand – der Huflattich

„Filius ante patrem“ (Sohn vor dem Vater) wurde diese Pflanze im Mittelalter genannt und deutet auf deren Besonderheit hin, dass zuallererst die Blüten aus dem Boden schießen, bevor sich dann langsam die Blätter entwickeln.

An vielen Orten können wir im Frühjahr zum Teil flächendeckend diese gelben sonnenähnlichen Blüten entdecken, die ihre Köpfe an einem schuppenartigem Stengel emporstrecken und das Sonnenhalbjahr einläuten. Später finden wir an diesen Stellen statt dessen die hufeisenförmigen Blätter, die markanterweise von einem weißlichen Haarfilz bedeckt sind und große Ausmaße annehmen können.

Der botanische Name Tussilago farfare verrät uns die Heilwirkung des Huflattichs: Tussilago bedeutet „den Husten vertreiben“ – farfare heißt „Mehl“ und meint damit den Haarfilz. So wird dieses Heilkraut schon seit Jahrhunderten zur Linderung und Heilung von Atemwegserkrankungen eingesetzt. In wissenschaftlichen Studien wurde bestätigt, dass die Schleimstoffe des Huflattichs einen reizlindernden Film auf der Atemwegsschleimhaut bilden und aus diesem Grund den Hustenreiz lindern. Außerdem entspannt ein Huflattichtee die Lungen, erleichtert das Abhusten und das Ausscheiden harten Schleims und stärkt die Muskulatur unserer Bronchien. Ähnlich, aber etwas schwächer wirkt ein Huflattichhonig (s.u.).

Bei Raucherhusten empfiehlt es sich, statt Tabak ab und zu getrocknete Huflattichblätter zu rauchen oder diese unter den Tabak zu mischen. Das stillt den Husten und tut Brust und Lunge gut, denn Tabak ist warm und trocken und entzieht der Lunge ihre natürliche Feuchtigkeit, während der Huflattich sie wieder befeuchtet und reizmildernd wirkt. Zusätzlich als Tee getrunken hilft Huflattich, Teer, Staubteilchen und andere Schadstoffe aus der Lunge auszustoßen und reduziert damit die Auswirkungen vom Tabakrauch oder schlechter Luft.

Der Huflattich ist eine bewährte Pflanze in der Kräuterkosmetik. Durch seinen hohen Schwefelgehalt wirkt er antiseptisch und klärend auf die Haut und vermindert bei fettiger Haut und leicht fettenden Haaren die übermäßige Talgdrüsenproduktion.

Aber Achtung:
Huflattich enthält unterschiedliche Konzentrationen der für die Leber giftigen Pyrrolizidin-Alkaloide. Da Blüten und Stängel des Huflattichs größere Mengen enthalten, wird heutzutage empfohlen, nur noch Huflattichblätter zu sammeln. Auf jeden Fall sollte eine Kur mit Huflattichtee aus diesem Grund auf 4 – 6 Wochen im Jahr beschränkt bleiben und während Schwangerschaft und Stillzeit vorsichtshalber vermieden werden. Kleine Mengen der Blüten und Stiele sind durchaus vertretbar, außer in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Doch auch der bloße Anblick der Blüte hat seine Wirkung:
Als Lichtblume öffnet sie unseren Geist für die Frühlingssonne und so sollten wir in diesen Tagen dieses Pflänzlein besonders aufmerksam betrachten.

 

Heilrezepte mit Huflattich

 

Huflattichtee

2 TL frische (oder 1 TL getrocknete) Huflattichblätter mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Bei Bedarf drei Tassen am Tag trinken, aber die Kur spätestens nach 4 – 6 Wochen beenden.

Hustenhonig

In ein Marmeladenglas wir eine ca. 4 cm hohe Schicht frischer Huflattichblüten gefüllt, fest zusammen gedrückt und mit flüssigem Honig übergossen, so dass die Blüten gut abgedeckt sind. Anschließend können weitere Huflattich- oder andere Hustenblüten der Jahrezeit entsprechend darüber gegeben werden (Veilchen, Königskerzen …). Wenn die letzten Pflanzeneinlagen noch zwei Wochen an einem warmen Ort im Honig gezogen haben, die Blüten durch ein grobmaschiges Sieb abseihen. Bei Husten teelöffelweise einnehmen.

Huflattich-Haarspülung

Aus drei TL Huflattichblüten und einer Tasse kochend heißem Wasser einen Tee herstellen, mind. 10 Minuten ziehen lassen oder bis der Tee abgekühlt ist und abseihen. Nach der Haarwäsche den abgekühlten Tee in die Kopfhaut einmassieren und nicht mehr ausspülen.

Bewährt sich bei Haarausfall und fettigem Haar aufgrund des Schwefelgehaltes und gegen Schuppen aufgrund der milden Schleimstoffe.

Gefunden bei : http://www.heilpflanzenkurse.de/node/276

Quelle:
Erschienen: 1. März 2011,  Stadtteilzeitung Rieselfeld

 

Gruß an die Praktiker !
Kräutermume

Entspannen Sie mit Gewürznelken

Gewürznelke ist aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Sie gibt Gerichten eine exotische und intensive Note. Doch ist sie auch ein wichtiges Heilmittel. Gewürznelken beruhigen Magen und Darm, entspannen die Nerven, beugen Herzleiden vor und wirken schmerzstillend bei Menstruationsbeschwerden und Zahnschmerzen.

Die Bezeichnung „Nelke“ ist auf das Wort „Näg(e)lein“ zurückzuführen. Denn die Gewürznelke ähnelt in ihrer Form einem kleinen Nagel. Dabei handelt es sich um die noch ungeöffneten Blüten des Gewürznelkenbaumes. Die Äbtissin Hildegard von Bingen nannte die Blütennägel zum ersten Mal Nelken. Mit der Zierblume Nelke ist die Gewürznelke nicht verwandt. Denn sie stammt aus der Familie der Myrtengewächse, zu der auch andere aromastarke Pflanzen wie Eukalyptus, Myrte und Teebaum gehören.

Der Gewürznelkenbaum wird heute auf den Molukken, den Philippinen, in Malaysia und an der ostafrikanischen Küste kultiviert. Der immergrüne Baum enthält in allen Pflanzenteilen ein aromatisch duftendes ätherisches Öl. Arzneilich verwendet werden die getrockneten Blütenknopsen und das daraus sowie aus Blättern und Rinde gewonnene ätherische Öl. Den darin enthaltenen Gerbstoffen und ätherischen Ölen (vor allem dem Eugenol) werden die heilenden Wirkungen zugeschrieben.

Die Gewürznelke wirkt desinfizierend und keimtötend, deshalb wurde sie seit dem Mittelalter bei Epidemien wie Pest und Cholera eingesetzt. Viele Ärzte trugen beispielsweise Ketten mit Gewürznelken um den Hals oder kauten Gewürznelken, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Speziell im Mund- und Rachenraum hemmen sie das Wachstum von Krankheitserregern. Bei lokaler Anwendung betäuben sie sogar Zahnschmerzen. Nelken beruhigen darüber hinaus den Magen- und Darmtrakt, beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und entspannen den weiblichen Unterleib bei Menstruationskrämpfen. Auch die Psyche wird sanft stimuliert. In der letzten Zeit wurden dem Eugenol in einigen Studien entzündungs- und krebshemmende sowie schmerzlindernde Wirkungen zugeschrieben.

Auf der ganzen Welt werden Gewürznelken zum Würzen von Getränken, Fruchtsäften, eingemachtem Obst, Kompott und Gebäck verwendet. Gewürznelken zeigen eine verdauuungsfördernde und blähungslösende Wirkung, wenn sie etwa mit Sauerkraut, Rotkohl oder stark zwiebelhaltigen Speisen zusammen gekocht werden. Auch in die Wildbeize oder den winterlichen Glühwein gehören traditionell einige Nelken. In der Weihnachtszeit werden Orangen mit Nelken gespickt, damit sie gemeinsam ihr angenehmes Aroma verströmen.

 

So bereiten Sie einen Nelkentee zu

Zerstoßen Sie drei Gewürznelken in einem Mörser und geben Sie diese in einen 1/4 l Wasser. Lassen Sie den Tee einmal aufkochen und 20 Minuten zugedeckt ziehen. Danach seihen Sie ihn ab und trinken die Hälfte des Tees gleich – am besten auf nüchternen Magen. Die andere Hälfte nehmen Sie später am Tag zu sich. Dieser Tee wirkt stimmungsaufhellend, beruhigend und schmerzlindernd.

So bereiten Sie einen entspannenden indischen Gewürztee zu:
Geben Sie 5 TL Assamtee, 2 Gewürznelken, 1/2 Zimtstange, 1/2 l Wasser, 1/2 l Milch und etwas Kandiszucker in einen Topf. Bringen Sie diese Mischung zum Kochen und lassen Sie sie 10 Minuten leicht köcheln. Seihen Sie den Tee durch ein Sieb ab und süßen ihn nach Belieben noch einmal nach.

In der Apotheke erhalten Sie Nelkenöl, das Sie beispielsweise in Ihr Badewasser geben können. Zu den Fertigpräparaten, in denen Gewürznelken enthalten sind, zählen beispielsweise Salviathymol®N und Sedative Bombastus® (gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum) sowie Gastrofunkten® und esto-gast®. Kaufen Sie am besten auch Ihre Gewürznelken für die Küche in der Apotheke, denn hier wird Ihnen eine gute Qualität garantiert.

Gewürznelken bekämpfen Zahnschmerzen
Bei akuten Zahnschmerzen und Infektionen im Mundraum kauen Sie einige Minuten lang ein bis zwei Gewürznelken. Sie können auch eine Gewürznelke so lange gegen den schmerzenden Zahn drücken, bis Sie weniger Schmerzen spüren.

 

Quelle : Sylvia Schneider, FID Verlags GmbH , Newsletter Hausmittel